Suite op. 142

Produktinformationen "Suite op. 142 "

Suite für Klavier in vier Sätzen (op. 142)


Allegro moderato
Andantino
Allegretto
Allegro agitato


Aus dem Vorwort:

Franz Paul Lachner wurde am 2.4.1803 in Rain am Lech (Oberbayern) als Sohn eines Uhrmachers und Organisten geboren. Seinen ersten Unterricht im Klavier- und Orgelspiel erhielt er von seinem Vater. 1816 wurde er Schüler des wegen seiner Musikpflege berühmten Studienseminars in Neuburg an der Donau, wo er ersten Kompositionsunterricht bei Franz Xaver Eisenhofer erhielt. Nach dem Tod seines Vaters verließ Lachner 1822 diese Unterrichtsstätte und begab sich nach München.
Dort schlug er sich mit diversen musikalischen Aushilfstätigkeiten durch. 1823 gewann er (mit dem berühmten Kompositionslehrer und Komponisten Simon Sechter in der Prüfungskommission) den Wettbewerb um die ausgeschriebene Organistenstelle an der Evangelischen Kirche in Wien. Bei Sechter setzte er seine Kompositionsstudien fort. 1826 wurde er zunächst zweiter und 1828 erster Kapellmeister am Kärntnertortheater in Wien. Die daneben weiter betriebene Organistenstelle gab er erst im Mai 1834 auf. Im gleichen Jahr ging er von Wien für zwei Jahre als Kapellmeister nach Mannheim. 1836 wechselte er sodann nach München, wo er über einen Zeitraum von fast 30 Jahren als Dirigent des königlichen Hofopernorchesters, dem Vorläufer des Bayerischen Staatsorchesters, wirkte. Dieses Orchester entwickelte sich unter seiner Leitung zu einem Klangkörper, der allgemeine Wertschätzung (u. a. auch diejenige Richard Wagners) genoss. Lachner prägte in dieser Zeit – ab 1852 als Generalmusikdirektor – das Münchener Musikleben und führte es zu einer bis dahin nicht gekannten Blüte.

In jungen Jahren zum Freundeskreis von Franz Schubert gehörend und auch mit Ludwig van Beethoven in Kontakt, stand er später mit nahezu sämtlichen Musikergrößen seiner Zeit in Verbindung, so auch mit Johannes Brahms, mit dem ihn in der musikalischen Zielsetzung vieles verband.

Lachner war ein angesehener und gefragter Kompositionslehrer. Zu seinen Schülern zählten u. a. Joseph Rheinberger und Engelbert Humperdinck. Das kompositorische Schaffen Lachners ist überaus vielseitig und sehr umfangreich. Es besteht aus 8 Sinfonien, ebenfalls 8 Orchestersuiten, 3 Solokonzerten mit Orchesterbegleitung, Kammermusikwerken in diversen Besetzungen, zahlreichen Stücken für Klavier, 3 Orgelsonaten, Kirchenmusik (u. a. 8 Messen), 4 Opern (darunter die zur damaligen Zeit sehr erfolgreiche „Catarina Cornaro“) sowie ca. 300 Liedern.

Nachdem das OEuvre Lachners nach seinem Tod (20.1.1890) relativ schnell aus dem Musikleben verschwand, ist in jüngerer Zeit ein wachsendes Interesse an seinen Kompositionen festzustellen. Die vorliegende „Suite für Klavier in 4 Sätzen“ opus 142 ist 1868 entstanden. Lachner brachte dieser von ihm wieder zu Leben erweckten historischen Musikgattung in seinem Spätwerk ein gesteigertes Interesse entgegen, wie seine bei den Zeitgenossen sehr beliebten und erfolgreichen Orchestersuiten belegen.

Im ersten und vierten Satz des Stückes sind barocke Anklänge unüberhörbar, während der zweite und dritte Satz eine sehr eigenständige musikalische Sprache aufweisen. Insgesamt handelt es sich um ein Werk außerhalb des klavieristischen „mainstream“ seiner Zeit, welches einer Wiederbelebung durchaus wert erscheint. [...]

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