Pink Panther Theme

Produktinformationen "Pink Panther Theme "

Theme of "Pink Panter" – Henry Mancini
Obligated to the Piano #11

 

Geschichte:
Henry Mancini wurde im April 1924 in Cleveland/Ohio als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Von
1952 bis zu seinem Tod 1994 schrieb er Musik für Film und Fernsehen, machte Aufnahmen und gab Konzerte.
Ich empfehle unbedingt einen Besuch auf seiner Webseite (www.henrymancini.com) und bei Wikipedia,
um sich ein Bild von seinem Lebenswerk zu machen. Es ist einfach unglaublich, was dieser Mensch
in diesem einen Leben alles komponiert, aufgenommen, dirigiert und (zurecht) an Auszeichnungen erhalten
hat. Wikipedia listet 69 Film- und Fernsehscores (nur als Auswahl), vier Oscars und 20 Grammys.
Das „Pink Panther“-Thema gehört zu Mancinis bekanntesten Kompositionen. Es erschien 1963 als musikalisches
Thema der gleichnamigen Kriminalkomödie und war ebenfalls Thema der in den folgenden Jahren
fortgesetzten Filmreihe um Inspektor Jacques Clouseau, ebenso wie für die Zeichentrickserie Pink
Panther.

Song und Arrangement:
Mancinis musikalische Heimat war der Jazz, insbesondere der Swing und der Big Band Sound. Aus dieser
Ecke stammt auch das „Pink Panther“-Thema.
Der Song hat zwei Hook-Lines. An beiden – sowohl am Quintmotiv im Bass, als auch an der Saxofonmelodie
– ist der Song innerhalb eines Taktes zweifelsfrei zu erkennen. Wie viele andere Songs können das
von sich behaupten?
Die Songstruktur ist AB-CA, wobei der C-Teil stets ein Solo ist (im Prinzip ein Solo über den A-Teil) und
live auch durchaus wiederholt wird.
Der A-Teil ist sehr luftig bzw. sparsam arrangiert, umso heftiger kommt es im B-Teil, jetzt nutzt Mancini
die klanglichen Farbmöglichkeiten einer Big Band voll aus. Dieser Kontrast wird unterstützt durch den
Tonartwechsel von Em nach Gm. Am Ende des Solos geht es über zwei eingeschobene Takte, die das starre
16-Takte-Muster der einzelnen Teile unterbrechen, zurück in die Themen des A-Teils. Das Melodie-
Thema im letzten A-Teil hat Mancini für Flöten, nicht für Saxofon gesetzt. Das Saxofon finden wir
erst wieder im letzten Turnaround, der dann zum Schluss führt.
Auch das Tempo ist gut gewählt: Mit knapp unter 120 bpm haben wir gerade eben noch kein allegro, so
dass der Song stets „cool“ wirkt, aber dennoch nach vorn treibt.
Für mein Arrangement habe ich mich an zwei verschiedenen Aufnahmen von Mancini orientiert. Für Aund
B-Teil habe ich mich an diese Aufnahme gehalten: www.youtube.com/watch?v=7gT4OTYUS-c, mit
E-Bass statt Upright-Bass und ein bisschen langsamer, für das Solo an: www.youtube.com/watch?v=nKwpLPQcRyc,
mit dem wunderbaren Sax-Solo von Plas Johnson.
Bei der Umsetzung des Solos wurde mir einmal mehr bewusst, welche Möglichkeiten wir auf dem Klavier
nicht haben. Trotzdem habe ich versucht, der Idee des Saxofons zu folgen.

 

Notation:
Bitte beachte die „oktavierenden Schlüssel“: Violin- und Bassschlüssel sind zum Teil eine Oktave tiefer
zu verstehen und dann entsprechend mit einer „8“ unter dem Schlüssel gekennzeichnet.
Ich habe im A-Teil „una corda“ notiert. Damit ist zunächst das „Treten des Leise-Pedals“ am Flügel bzw.
Klavier gemeint. Aufgelöst/losgelassen wird es durch die Anweisung „tre corde“. Aber die Sichtweise
„treten, dann leise“ greift zu kurz.
Am Flügel wird beim Treten des „Leise-Pedals“ die Tastatur samt Mechanik nach links bzw. rechts (je
nach Hersteller) verschoben, so dass pro Ton nur noch eine Seite (una corda) statt zwei vom Hammer angeschlagen
werden (bzw. in den hohen Lagen nur noch zwei statt drei Saiten). Das hat zur Folge, dass die
angeschlagenen Töne zunächst leiser erklingen, der entscheidende Aspekt ist jedoch die Änderung der
Klangfarbe und des Ausklingverhaltens. Die Änderung der Klangfarbe rührt zum größten Teil daher, dass nun andere, i.d. Regel weichere Stellen
des Hammerfilzes die verbleibenden Saiten anschlagen. Dadurch wird der Ton dunkler.
Werden nicht alle Saiten eines Tones angeschlagen, wandert die Schwingungsenergie der angeschlagenen
Saiten nicht mehr nur über den Steg in den Resonanzboden des Instruments, sondern auch in die nicht gedämpfte
zweite bzw. dritte Saite des Tons, wodurch die Ausklingzeit des Tons verlängert wird.
Leider bieten die meisten Klaviere diese Möglichkeit der Klanggestaltung nicht, da beim Treten des Leise-
Pedals nur die Ruheposition der Hämmer näher an die Saiten geführt wird - der Beschleunigungsweg des
Hammers wird so reduziert und dadurch wird der Ton leiser, aber mehr passiert nicht. Die meisten der
modernen E-Pianos verfügen aber über eine „echte una corda“ Funktion. Wenn möglich, lasst sie uns nutzen!
Üblicherweise sind Noten für Bläser voll mit Artikulationsanweisungen. Nachdem wir es hier mit einem
Big Band Stück zu tun haben, kommen wir nicht ganz ungeschoren davon:
Takt 34 und 63 geben einen „Bläser-Fall“ vor: . Das ist kein Glissando im Sinne von Jerry Lee Lewis,
das Rutschen über die Tasten sollte weich, lang, und eher leise sein.
Auch den Halbstaccatti wie in den Takten 31/32 und den Tenuto-Anweisungen wie in Takt 38 sollten wir
Beachtung schenken und sie entsprechend ausführen.
Alles, was ich „kleiner bzw. kürzer“ als binäre (normale) 16tel notiert habe, sind ausgeschriebene Verzierungen
(Takt 27/28, 45ff, 49, usw.). Nur die „Zielnoten“ (etwa Zählzeit „2“ in Takt 27/28, Zählzeit „4“ in
Takt 49) sind timing-mäßig von Belang. Was Du als Spieler alles an „Gracenotes“ davor mitnimmst, ist
nicht so wichtig.

 

Spieltipps:
Mit dem Download kommt ein Playback der linken Hand, plus HiHat. Ich hoffe es hilft beim Üben.
Die linke Hand übernimmt den Bass, freilich. Im A-Teil sollte der Bass der angegebenen Phrasierung folgen,
im B-Teil sowie im Solo grundsätzlich legato gespielt werden. Die Fingersätze müssen dementsprechend
darauf ausgerichtet werden.
Anders als sonst üblich bei der „Obligated to the Piano“-Serie gibt es deshalb eine zusätzliche Partitur mit
Fingersätzen. Es sind die, die ich benutzt habe bzw. nutzen würde - verstehe sie als Vorschlag. Auf den
ersten Blick sind manch verrückte Sachen dabei, aber die Fingersätze funktionieren gut so – zumindest für
mich. Hauptsache ist, die geforderte Phrasierung wird erreicht – egal mit welchem Fingersatz.
Wie meistens bei der Angabe von Fingersätzen stehen Bindestriche für „stumme Fingerwechsel“ (4-5
etwa heißt: Anschlag mit dem 4. Finger, dann auf den 5. Finger wechseln, ohne die Taste dabei loszulassen).
Die oben erwähnten Bläserfalls würde ich (wie ein Glissando) mit dem Daumennagel ausführen, sonst
gibt es schnell Blasen an den Fingern. Vorsicht, dass der Daumen im richtigen Winkel (ca. 45°) und nicht
zu tief über die Tasten geführt wird. Bei zu steilem Daumen bleibt man leicht stecken und braucht unnötig
viel Kraft, bei zu tiefer Führung verletzt man sich schnell das Nagelbett.
Bezüglich der Dynamik würde ich mir stets ein großes Orchester vor Ohren halten und entsprechend zu
spielen versuchen. Die Originalaufnahme geht von wenigstens „piano“ bis mindestens “fortissimo“ - ein
großer Dynamikbereich, den wir unbedingt bedienen sollten.
Ich wünsche Dir viel Spaß beim Spielen!
Keep on playing!

 

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