Stay (Klavier Solo) - Sheet Music Download PDF
Hurts
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Hurts
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Details
Product number: | GW0002OBG pdf |
---|---|
Arrangement: | Solo |
Instruments: | Piano |
Genre: | Pop Music |
Era: | from 1980 |
Piano: | Piano Solo |
Key: | B major |
Tempo: | 78 |
Artist: | Hurts |
Authors: | Anderson, Adam David/Hutchcraft, Theo David/Wittner, Greg Arr. |
Pages: | 8 |
duration: | 03:35 |
Publisher: | Gregor Wittner |
"Stay"
- Hurts Obligated To The Piano
#2 Geschichte:
Über den Song "Stay" und das Duo "Hurts" lässt sich (noch) nicht viel erzählen, da Sänger Theo Hutchcraft und Keyboarder Adam Anderson erst seit Juli 2009 gemeinsam Musik machen. Zudem haben die beiden eine Art Informationsknappheit kultiviert, was die beiden Protagonisten als auch deren Musik betrifft.
Die Musik von "Hurts" wird oft als 80er Jahre-Sound beschrieben, was aber zu kurz greift. Auch wenn Anderson "Depeche Mode" und "Tears For Fears" als seine Haupteinflüsse nennt, steckt hinter den Songs weit mehr als nur ein Retro-Sounddesign und -Look der 80er. "Stay" war die dritte Auskopplung aus dem Debüt-Album "Happiness" und erschien im November 2010.
Das STAR Magazine schrieb über "Stay": "Wir sind uns nicht wirklich sicher, wie solch düstere Musik trotzdem so großartig sein kann. Aber die Art des Synth-Duos, sein Umgang mit einer einfachen Melodie, romantischem Text und Theo Hutchcrafts innigem Gesang machen diese Electropop-Ballade zu einer wunderschönen Elegie über eine verlorene Liebe." Diesem Zitat möchte ich mich anschließen, denn...
Song und Arrangement:
... "Stay" funktioniert eigenständig als Komposition, sogar nur mit "Lagerfeuer"-Gitarre als Begleitung, ohne weitere Hilfsmittel.
Das macht meines Erachtens einen gut komponierten Song aus. Die Harmonik enthält zunächst wenig Spektakuläres, Tonika B und deren Moll-Parallele G#m, Dur- und Mollsubdominante (E bzw. C#m) und natürlich die Dominante F# bzw. F#sus. Das ganze Stück ist rein diatonisch in B-Dur, man fndet keine Versetzungszeichen. Dennoch finde ich zwei Eigenheiten erwähnenswert: Im Vers wird die immer wiederkehrende zweitaktige Melodiephrase stets anders harmonisiert, wodurch sich der harmonische Kontext der Melodienoten fortwährend wandelt.
Zudem variiert die Akkordfolge in den beiden viertaktigen Hälften des Verses. So empfindet der Hörer gleichzeitig Stillstand und doch ein Fortschreiten. Zum zweiten möchte ich auf die Dominante F# hinweisen. Nur an zwei Stellen im Song - nämlich im jeweils letzten Takt des Verses und der Bridge - ist ein klares F#-Dur mit der Terz zu hören, sonst immer eine sus7-Dominante, die kein solch klares Auflösungsvermögen wie F#-Dur besitzt. Dadurch wird die Spannung auf den jeweils nächsten Songteil gesteigert, sobald man ein wirklichen F#-Dur hört.
Beim Arrangement habe ich mich von verschiedenen Aspekten leiten lassen: Wie immer bei der Übertragung einer gesungenen Melodie auf ein Instrument geht ein der Sprache innewohnender Rhythmus verloren. Darum finde ich es überflüssig, unnötig erschwerend und meistens musikalische unbefriedigend, eine Melodie silbengerecht zu transkribieren. So ist es zB musikalisch vollkommen egal, ob man die Auftakt-16tel zum Chorus in Takt 13 spielt oder nicht. Eine Melodie folgt auf dem Klavier nur noch musikalischen Gesetzen, keinen sprachrhythmischen mehr. Manche Melodietöne habe ich bewusst geändert, etwa das f# auf Zählzeit 2 in Takt 2, im Original ein g#.
Dieses g# klingt für mich nur falsch auf dem Klavier, deswegen ein f#. Rhythmisch funktioniert der Song in 16teln, also habe ich mich bemüht, eine durchlaufende 16tel - Textur zu bewahren. Die Harmonien in Vers, Interlude und Bridge II habe ich angereichert mit diversen Tensions, vor allem 6 und 9, ähnlich wie im Original. Dadurch treten diese Harmonien im Refrain, jetzt ohne Tensions, klarer hervor.
Das Interlude habe ich harmonisch vereinfacht, etwa in Takt 44 schon ein D#7sus gesetzt, das eigentlich erst in der Wiederholung in Takt 48 erscheint. Zudem schlage ich ein mf vor, um das Interlude deutlich vom Refrain abzusetzen. Im Outro ab Takt 54 verdichtet sich der Text über ein "Stay with me" (Takt 62 - 65) zu einem einfachen
"Stay" (Takt 66 bis Schluss), wobei Chor und Leadgesang nach und nach verschmelzen, was auf dem Klavier
aber schlecht umsetzbar ist. Deswegen fehlt der "Chor" in Takt 62 - 65, damit er ab Takt 66 bis
Schluss umso deutlicher zum Vorschein kommt.
Spieltipps:
Manche Note in der Partitur kann mit linker oder rechter Hand gespielt werden, etwa das c# auf der 2 in
Takt 22, oder das b auf der 2 in Takt 23. Probiere einfach, was sich angenehmer anfühlt.
Im Chorus ist einiges
der rechten Hand im unteren Notensystem notiert, der Einfachheit halber (etwa die Zählzeit 1 und
die 3+ bis Taktende in Takt 16).
Ich habe die Partitur fast durchgehend dreistimmig geschrieben, linke Hand, Melodiestimme und eine Begleitstimme
für die rechte Hand.
Die linke Hand ist, wie fast immer in Pop- und Rockmusik, zweistimmig
zu denken. Der 5. Finger steht stellvertretend für Bass-Drum und Bass, also die schweren Zählzeiten, und
sollte unter den folgenden Noten liegen bleiben. Die linke ist Hand demnach - etwa in Takt 14 - so auszuführen:
Wie bereits erwähnt, sollte eine 16tel - Textur das Stück durch erhalten bleiben. Wie diese Textur genau
aussieht, ist eigentlich unerheblich. Es ist auch nicht nötig, jede in der Partitur geschriebene Note exakt
wie geschrieben zu spielen; umso wichtiger ist es, das Prinzip des Entstehens einer Textur zu begreifen und üben zu lernen.
Von zentraler Bedeutung ist das Üben in Schleifen, damit niemals das Gefühl für den Groove verloren geht. Im Refrain zB würde ich die Schleife Takt 14 bis 17 wählen und zunächst mit der einfachsten Variante beginnen:
Kannst Du das in der Schleife flüssig spielen, beginne mit der rechten Hand zu experimentieren, indem Du hin und wieder, je nachdem wie "dicht" es klingen soll, die Unterstimme (f# - b) zusammen mit der Melodie
anschlägst, zB:
Jetzt fehlen noch Daumen und Zeigefinger der linken Hand. Die solltest Du "in die rechte Hand hinein denken", Dir also überlegen, wo die 16tel - Textur nach deinem Empfinden noch Lücken hat. Etwa so:
Ob das Ergebnis dann aussieht wie oben, in Takt 14/15 oder Takt 34/35 der Partitur oder ganz anders, ist
egal.
Diese Art des Übens ist gewöhnunggsbedürftig, vor allem wenn man gewohnt ist, streng nach einer Partitur
zu spielen. Man hat das Problem, das klangliche Ziel noch nicht genau zu kennen, auf das man hinüben
soll.
Es soll sich ja während dem Üben entwickeln.
Der Schlüssel ist wiederum das Üben in der Schleife, am besten zum Metronom. Der Groove sollte niemals
abreißen. Während des Probierens solltest Du stets entscheiden, wie deine Variante klingt und ob Du sie noch verändern solltest.
Vom Pedal solltest Du reichlich Gebrauch machen, vor allem darauf achten, dass die "Stay"-s (die Sforzandisfz) nicht zu kurz geraten und so aus dem Pedal rutschen.
Ich wünsche Dir viel Spaß beim Üben von "Stay". Es ist nicht ganz einfach, wenn Du das strikte Üben in Schleifen nicht gewohnt bist und es neu für Dich ist, das genaue Ziel deiner Überei noch nicht zu kennen.
Aber so funktionieren Jazz, Pop und Rock oftmals.
Keep on playing!
Greg
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